Group Exhibition Leuchtschrift (Luminous Writing)—Artists for Humanity
Overview
Artists in various media, living and working in Austria – including writers, actors, painters, sculptors, musicians and singers – were invited to contribute statements on the current refugee crisis.
The project LEUCHTSCHRIFT zur Erhellung von Flüchtlingswegen in einem finsteren Europa [Luminous writing: For a brighter outlook along the refugee routes in the darkness of Europe] stemmed from a concept by Austrian writer Christoph Ransmayr. Artists in various media, living and working in Austria – including writers, actors, painters, sculptors, musicians and singers – were invited to contribute statements on the current refugee crisis. These comments will be written on the walls of the Mirabellplatz gallery, and made to glow through the use of black light.
"With their luminous writing, the artists [...] do not seek to dictate where or how one person should help another – rather they wish to join with the stout-hearted helpers in public space, so that at least along the escape routes, unlike in the obfuscated parliaments, the outlook will once more become brighter." In Christoph Ransmayr's manifesto for the project, in which he notably points at the link between colonialisation and the current stream of refugees, he encourages people to think about and question what is happening today.
Flüchtlinge sind Menschen unseres aktuellen kulturellen Alltags,
wir haben die Pflicht zur Haltung,
sie als unsere neuen Nachbarn anzuerkennen und
in Freiheit mit uns leben zu lassen.
Attersee
NURKEINEZÄUNE
Herbert Brandl
Der Mensch ist kein Fluchttier.
Er wird durch Kriege, Hunger und Tyrannei dazu erzogen.
Günter Brus
Der Angst den Schrecken nehmen und
die Ferne im Nahen, die Nähe im Entfernten zulassen.
Brigitte Kowanz
Immer bemüht alle Grenzen zu überwinden –
ist es umso befremdlicher diese lauten Rufe nach
Stacheldraht und Mauern zu hören.
In unserer Gesellschaft ist Fortschritt dann spürbar,
wenn territoriale Grenzen „konturloser“ werden.
Natürlich findet dieser Fortschritt nur dann statt,
wenn die Grenzen sich im Kopf auflösen.
Manfred Wakolbinger
Tausenden Menschen in Österreich,
die täglich und freiwillig und unbezahlt helfen,
Flüchtlinge aufnehmen und versorgen,
und so dem Instinkt ihres Herzens und
nicht den dumpfen Hassparolen folgen,
muss aus ganzem Herzen gedankt werden.
Christian Muthspiel
Alle Menschen Werden Brüder
Menschen alle Brüder Werden
Werden Brüder alle Menschen
Brüder werden Menschen alle
Bo Skovhus
If you want to get to know a country,
get to know its underground!“
Elke Silvia Krystufek
Ich stamme aus einer nationalsozialistischen Familie und weiß daher gut, was engstirniger Nationalismus und Fremdenhass anrichten können.
Der gegenwärtige Strom von Flüchtlingen bringt die Gefahr mit sich, dass wieder dumpfe Ängste geschürt werden und fremdenfeindliche Strömungen an Boden gewinnen.
Das dürfen wir nicht zulassen.
Es geht nicht nur um die Flüchtlinge, es geht um unsere Demokratie.
Martin Pollack
Europas Problem:
Es geht uns gut, weil es anderen schlecht geht.
Manfred Erjautz
Wenn unsere Werte - ständig genutzter Begriff, um sich gegen Flüchtlingsströme zu verwehren - wenn also unsere Werte es nicht beinhalten, sich vom Hass gegen alles Fremde, von Unmenschlichkeit, Rassismus und Rechtsradikalismus, vom Mangel an Einsicht und Empathie freizumachen - dann haben unsere Werte keinen Wert mehr.
Wir Menschen, ob Künstler oder nicht, sind in diesen Zeiten aufgerufen, Mit-Menschlichkeit neu zu definieren.
Erika Pluhar
Mir fallen immer weniger Antworten ein, nur immer neue Fragen.
Sabine M. Gruber
Ein Mensch steht nicht nur für das, was er ist,
sondern auch für das, was er sein wird.
Und vor allem steht jeder Mensch für das,
was er hätte sein können unter besseren Umständen.
Arno Geiger
Machen sie eine typische Handbewegung für einen Flüchtling!
– Wie haben Sie sich verdächtig gemacht?
– Wie lange mussten Sie sparen, um genügend Geld für die Reise ins Ungewisse zu haben? – Fürchten Sie, abgeschoben zu werden?
– Was versprechen Sie sich davon, ganz offen auf Stacheldrahtzäune loszugehen?
– Wie viele Ihrer Mitreisenden haben die Reise nicht überlebt?
– Wie oft wurden Sie bereits festgenommen und zurückgeschickt?
– Hat das nicht etwas von einer Extremsportart?
Julius Deutschbauer
NIE WIEDER GRENZEN
F R E I H E I T FÜR A L L E
Nie wieder Grenzen
Freiheit für dich
Nie wieder Grenzen
Freiheit für alle
Nie wieder Grenzen
Freiheit für mich
NIE WIEDER GRENZEN
F R E I H E I T FÜR A L L E
Marie Colbin
Gott sei Dank, daß ich nicht flüchten muß.
Müßte ich dies tun, so wünschte ich für mich und meine Familie,
wo immer dies auch sei:
SICHERHEIT, AKZEPTANZ, TOLERANZ,
ZUGEHÖRIGKEIT, HARMONIE.
Das alles ist Menschen-möglich.
Martin Schwab
DIE GRENZENLOSE DUMMHEIT DER MÄCHTIGEN
DARF DEN OHNMÄCHTIGEN KEINE GRENZEN AUFZWINGEN
Dr. Gustav Kuhn
Gemeinsam wachsen
Eva Schlegel
Wohin laufen wenn nicht fliegen.
Alexander Steinwendtner
Ich war ja mit 15 selbst auf der Flucht.
Arnulf Rainer
die angst vor dem fremden verstehe ich
sie gilt es zu überwinden
sonst bleiben wir gemütlich
Wolfgang Muthspiel
Der Gastfreund wird die Freundschaft pflegen, der Gastfeind die Feindschaft.
Barbara Frischmuth
Ängste vor dem Anderen, dem Fremden und dem Neuen sind auch Ängste vor sich selbst. Es sind Verlustängste, die vielleicht im frühkindlichen Alter ihren Ursprung haben und aus denen auch Neid und Missgunst resultieren.
Seit es Menschen auf der Welt gibt, wandern sie über Länder und Kontinente. Entweder aus dem Drang zu forschen und zu entdecken, oder weil sie vertrieben werden und auf der Flucht sind, in der Hoffnung, in einem anderen Land bessere Bedingungen für ihr Leben zu finden.
Den Wunsch nach einem besseren Leben haben wir alle. Auch wir in Europa, die schon haben, was sich viele Millionen Menschen auf der Erde nicht einmal vorstellen können.
Und wir haben Angst, unseren Besitz und unseren Wohlstand zu verlieren.
Ist diese Angst begründet? Was kann uns passieren, wenn einige hundertausend oder mehr Menschen zu uns kommen und den Wunsch haben, bei uns in Europa zu leben? In Europa leben 740 Millionen Menschen, ist da nicht Platz für einige hunderttausend mehr?
Jakob Gasteiger
Wir sollten nicht versuchen die Angst der Flüchtenden
mit der Angst mancher Menschen in Europa gegeneinander aufzuwiegen.
Jetzt sollten wir einfach „nur“ helfen!
Adele Neuhauser
HELFEN HILFT ALLEN
Ursula Strauss
Wir brauchen die Flüchtlinge nicht zu lieben, aber wir dürfen sie auch nicht danach messen, ob morgen aus ihnen die Staatsbürger geworden sein könnten, die wir bitter benötigen. Sie sind nämlich keine besseren oder begabteren Menschen, sie sind Menschen in Not, die um ihr Leben flüchten; das muss genügen, ihnen die Chance zu geben, einen neuen Platz in der Welt für sich und die ihren zu finden. Auch in unserer Mitte.
Karl-Markus Gauß
DEM ANDEREN BEGEGNEN, HEISST VON EINEM RÄTSEL
WACH GEHALTEN WERDEN
Ruth Beckermann
“….”
Gerwald Rockenschaub
Wann fängt Zukunft an?
Ihre Geschichte ist unsere Geschichte,
daher offene Herzen statt geschlossene Grenzen!
Hubert Scheibl
Vernunft, Respekt und Nächstenliebe ist unser Gedankengut, was die Welt im Innersten zusammen hält.
Sunnyi Melles
Nur das Fremde eröffnet neue Perspektiven und Horizonte.
Nick Oberthaler
Awareness
ReNewal
Generosity
Sacrifice
Tolerance
Thomas Hampson
LOVE AND PEACE
Manfred Deix
Denn ob von Nahem oder aus der Ferne betrachtet: unsere Identität ergibt sich aus anderem als Grenzen, einer Sprache oder der Religion. Noch weniger wird eine nationale Zugehörigkeit durch reine Abstammung bestimmt - die Genetik führt vielmehr vor, dass wir das Ergebnis beständiger Wanderbewegungen aus dem Süden und Osten sind, die alle irgendwann auf unserer atlantischen Halbinsel endeten.
Raoul Schrott