Image: Martha Jungwirth: Fulminant in Paris
Martha Jungwirth Martha Jungwirth, Der Hund, 2020 Oil on paper on canvas
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Martha Jungwirth: Fulminant in Paris Review by Almuth Spiegler

2021年10月15日
巴黎玛黑

Martha Jungwirth, fulminant in Paris 

Alle Stockwerke bekam die Wienerin in der Galerie Ropac für ihre erste Ausstellung, voll wütenden Getiers.

Von Almuth Spiegler

Manchmal muss man ihr ganz nahe treten, selbst der ganz weitsichtigen, mit bis zu neun Meter Länge fast panoramahaften neuen Malerei Martha Jungwirths. (...) An einer Stelle wird Farbe bis zu trockener Brüchigkeit aufgehäuft, an anderer nur hingehaucht wie bei einem Aquarell. In einem Bild ist klar Animalisches erkennbar, im anderen nur Formgeschwader. Immer aber ist diese Malerei direkt, wie gerade aus der Höhle von Lascaux geleuchtet, feinnervig und wund liegt sie vor uns, Skelette unseres kollektiven Bildgedächtnisses.

Alle drei Stockwerke seiner zentral im Marais gelegenen Pariser Galerie hat Thaddaeus Ropac der 81-jährigen Wiener Malerin übergeben, ihr erster derart großer Auftritt, nicht nur bei ihrer neuen Vertretung, auch in Paris selbst. Ein fulminanter Beginn in beiden Fällen (...) Noch nie sah man Jungwirth derart konzentriert figurativ wie in diesen neuesten Bildern in Paris.

(...) Alles kommt hier zusammen, was sie seit vielen Jahrzehnten beschäftigt, Abstraktion und Gegenstand, Prähistorisches und Antike, Alte Meister und Tagesaktuelles wie die Buschbrände in Australien. Ungeschönt, reflexartig, reptilhaft. Wie Jungwirth es 1988 beschrieben hat, in ihrem Text “Der Affe in mir”.

English translation: 

Martha Jungwirth, brilliant in Paris

The Vienna-based artist got all the floors at Galerie Ropac for her first exhibition full of angry animals. 

Sometimes you have to get very close to her, even to Martha Jungwirth's very wide-eyed, almost panoramic new painting, up to nine metres long. And you are always rewarded, because not only what she paints, but also how she handles the material - the heavy oil paint, the thin wrapping paper - is extraordinarily delicate. (...) this painting is direct, as if it has just shone out of the cave of Lascaux, finely nerved and sore it lies before us, skeletons of our collective pictorial memory. (...) But never before has Jungwirth been seen in such concentrated figurative form as in these latest paintings in Paris. (...) Everything comes together here that has preoccupied her for many decades - abstraction and object, prehistoric and ancient, Old Masters and current events such as the bushfires in Australia. Unadorned, reflexive, reptilian. As Jungwirth described it in 1988, in her text "Der Affe in mir" (The Ape in me).

 

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