Joseph Beuys Passierschein in die Zukunft. Joseph Beuys, Katinka Bock, Jon Rafman
Bereits der Titel der Ausstellung Passierschein in die Zukunft. Joseph Beuys, Katinka Bock, Christian Jankowski, Jon Rafman, die ab Juli 2021 im Kunstmuseum Bonn zu sehen sein wird, verweist auf die visionäre Kraft von Kunst und ihrer gesellschaftlichen Funktion. Im Jahr des 100. Geburtstages von Joseph Beuys hat das Land Nordrhein-Westfalen das Projekt beuys2021 initiiert, das landesweit in Zusammenarbeit mit zahlreichen Institutionen den Künstler, sein Leben sowie sein Werk mit unterschiedlichen Themensetzungen und -bezügen vorstellt.
Ausgehend von seinen Multiples, von denen das Kunstmuseum Bonn eine fast vollständige Sammlung besitzt, zeigt die Ausstellung drei wesentliche Themenbereiche des Künstlers: Beuys als Zeichner, Natur als Metapher für gesellschaftliche Prozesse sowie die theoretischen Überlegungen und Aktionen von Beuys. Die dort verhandelten Ideen bilden den Ausgangspunkt für die Interaktion mit jeweils einer zeitgenössischen künstlerischen Position: Katinka Bock, Christian Jankowski und Jon Rafman.
Wobei das Aufeinandertreffen der aktuellen künstlerischen Werke mit jenen von Beuys nicht als eine Fortschreibung zu verstehen ist, sondern die kritische Betrachtung, die Weiterführung oder die Umkehrung, die Reibung oder gar der Bruch mit dem Beuys’schen Denken werden bewusst herausgefordert. Gerade hierin liegt auch die Relevanz und Aktualität der von Beuys ab den 1960er Jahren provozierten neuen Blick- und Lebensperspektiven, wobei der titelgebende „Passierschein in die Zukunft“, gemäß dem viral in die Gesellschaft vordringenden Multiple-Gedanken für uns neue intellektuelle Nahrung bereithält.