"Certain words aren't good when you describe artwork – like ,sentimental', ,romantic', ,poetic' and ,pretty'. But those are my favourite qualities of anything" (Jack Pierson)

"Making pictures is a kind of touching someone - a form of tenderness." (Nan Goldin)

 

Mit der Ausstellung »Jack Pierson« präsentieren wir einen der einflußreichsten amerikanischen Künstler der mittleren Generation erstmals in Österreich mit einer One-Man-Show. Jack Pierson, 1960 in Plymouth (MA) geboren, pendelte nach seinem Studium in Boston in den 80er Jahren ständig zwischen den Städten New York, Miami, Paris und Los Angeles, bis er sich Anfang der 90er in New York niederließ. Mit den Foto-Arbeiten aus dieser Zeit, Stimmungsbilder eines ruhelosen Lebens zwischen den Metropolen, wurde Pierson rasch bekannt.

Seine neueren fotografischen Arbeiten vermitteln eine ruhigere Stimmung. ››Das eigentliche Thema dieser Fotografien ist das dekorative Gestalten von Licht und Farbe. So lenkt Pierson vom Bildgegenstand ab und verlegt die Rezeption auf eine Ebene hinter dem Sichtbaren: Pierson evoziert Assoziationen und Gefühle. Technische Perfektion, so erklärt er, stehe dem im Wege« (Christoph Heinrich).

Jack Pierson fotografiert Menschen, Landschaften und Stilleben als romantisch-poetische Momentaufnahmen. Er zeigt die Schönheit des Alltäglichen und interpretiert ausschnitthaft und nahsichtig Banales als etwas Faszinierendes und Ergreifendes.

Das Institute of Contemporary Art in Boston veranstaltete 1995 die vielbeachtete Ausstellung ››The Boston School« und prägte mit diesem Titel einen Sammelbegriff für den originären Stil einer Gruppe von amerikanischen Künstlern, die in den 80ern in Boston an der School of the Museum of Fine Arts und am Massachusetts College of Art Fotografie studierten. Das verbindende Element dieser Künstler, zu denen u.a. Nan Goldin zählt, ist weniger ein gemeinsamer einflußreicher Lehrer, als vielmehr der formale Berührungspunkt eines Interesses an malerischen Werten. Darüber hinaus ist eine wichtige inhaltliche Nähe auszumachen: Gefühle, wie etwa Aufbegehren, Trotz, Lebensfreude, Verletzlichkeit und Trauer, sowie Beziehungen scheinen ein Thema zu sein, um das sich wesentliche Werkgruppen der Künstler der Boston School kreisen. Der Titel der legendären, von F.C. Gundlach 1998 kuratierten, Ausstellung »Emotions & Relations« in der Hamburger Kunsthalle trägt dieser Gemeinsamkeit Rechnung.

Jack Pierson ist der jüngste Künstler der Boston School und seit Mitte der 90er Jahre institutionell sehr präsent. Die Einzelausstellungen im Whitney Museum of American Art New York 1994, im Museum of Contemporary Art Chicago 1995, im Frankfurter Kunstverein 1997 sowie irn Sprengel Museum Hannover 1999 sind nur einige herausragende Stationen in der Biographie von Jack Pierson.

Neben Fotografien zeigen wir in Salzburg Übertragungen von fotografischen Arbeiten mittels eines speziellen Verfahrens auf Leinwand, zwei floor-installations sowie die, aus losen Buchstaben bestehenden, word-pieces ,Me, me, me', ,The bored and aimless life of the jet set' und ,Marianne collapses'.